Die Geschichte der Islamischen Rechtsschulen
- marvas23
- 5. Jan.
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Aktualisiert: 25. Jan.

In dem Buch Radd-i Wahhābī heißt es:
In der Sure an-Nisāʾ heißt es in der edlen 58. Āya sinngemäß:
„Wenn ihr euch in einer Angelegenheit uneinig seid, dann entnehmt das Urteil darüber von Allah und Seinem Gesandten!“
Dies bedeutet:
„Wenn ihr euch in einer Angelegenheit uneinig seid, dann sollen diejenigen unter euch, die Gelehrte sind, das Urteil darüber aus dem Buch Allahs und der Sunna des Gesandten Allahs entnehmen. Diejenigen unter euch, die keine Gelehrten sind, sollen jedoch gemäß dem Verständnis der Gelehrten handeln.“
(Tam İlmihal Saʿādet-i Ebediyye, S. 121)
Die Muslime ahmen die Imāme der Religion nicht nach. Vielmehr lernen sie von ihnen den murād-i ilāhī und den murād-i nabawī und halten sich an die Gebote Allahs, des Erhabenen, und Seines Gesandten – ṣallallāhu taʿālā ʿalayhi wa sallam.
Die mudschtahidūn sind ein Mittel, ein Vermittler dazwischen. In der 35. Āya der Sure al-Māʾida heißt es sinngemäß:
„Sucht ein Mittel, um Meine Zufriedenheit zu erlangen!“
Diesem Vers folgend nehmen die Muslime die Imāme der madhāhib als Mittel.
Einem madhhab-Imām zu folgen, bedeutet nicht, ihn zu imitieren oder seinen eigenen Geboten zu gehorchen. Vielmehr bedeutet es, sich an die aḥkām al-islāmiyya zu halten, die sie aus dem Kitāb und der Sunna überliefert haben.
(Fāʾideli Bilgiler, S. 123–124)
Im al-Madkhal von Imām al-Bayhaqī wird folgender ḥadīṡ überliefert:
„Es ist für euch alle Pflicht, dem edlen Qurʾān zu folgen. Es gibt keinen Entschuldigungsgrund, ihn zu verlassen. In Angelegenheiten, die ihr im edlen Qurʾān nicht findet, folgt meiner Sunna! Wenn ihr auch in meiner Sunna nichts findet, dann folgt dem Wort meiner Ṣaḥāba! Denn meine Ṣaḥāba sind wie die Sterne am Himmel: Welchem ihr auch folgt, so werdet ihr die Rechtleitung finden. Die Meinungsverschiedenheit meiner Ṣaḥāba ist für euch eine raḥma.“
Dieser ḥadīṡ zeigt, dass jemand, der in seinen gottesdienstlichen Handlungen (ʿibādāt) einem der Imāme der madhāhib folgt, zur Rechtleitung gelangt. Dies wiederum bezeugt, dass alle madhāhib Rechtleitung sind.
(Fāʾideli Bilgiler, S. 154–155)
So gebietet Er ihnen, den Kufr zu verlassen und den Īmān anzunehmen. Doch das Befolgen Seines Gesandten tadelt Er nicht – vielmehr gebietet Er es. Ebenso gebietet der Gesandte Allahs, dass wir seinen Ṣaḥāba folgen.
Es ist schlecht, denjenigen nachzueifern, die ins Unglück gestürzt sind. Doch dass dies schlecht ist, kann kein Argument dagegen sein, denjenigen zu folgen, die auf dem Weg der Glückseligkeit sind.
Wäre es leicht, die Beweise für den Īmān zu verstehen, dann müssten die christlichen Araber in Beirut ihn ohne Schwierigkeiten annehmen können. Doch weil es nicht leicht ist, die Beweise der zu glaubenden Dinge zu verstehen, wurde uns geboten, zu glauben, ohne die Beweise zu verstehen. Und diejenigen, die so glauben, werden Muʾmin und Muslim genannt.
Hätte Allah, der Erhabene, die Muslime dazu verpflichtet, die Beweise für die aḥkām al-islāmiyya zu erlernen und zu verstehen, dann hätte auch Sein Gesandter dies von ihnen verlangt. Doch wie oben dargelegt wurde, hat er dies nie verlangt.
Rašīd Riḍā glaubt offenbar, dass die von den mudschtahidūn überlieferten aḥkām von denen der Propheten abweichen, wenn er sagt: „Die Propheten irren nicht, die mudschtahidūn irren.“
Dabei bedeutet mudschtahid nichts anderes als madhhab-Imām – also ein großer Gelehrter, der sein ganzes Leben darauf verwendet, Tag und Nacht zu forschen, um die von den Propheten und den edlen Ṣaḥāba überlieferten aḥkām zu ermitteln und sie den Muslimen zu überliefern.
Kein einziger mudschtahid hat je eine Neuerung in den ʿibādāt eingeführt. Im Gegenteil – sie sind sich darin einig, dass jede Neuerung (bidʿa) eine schwere Sünde ist.
Es gibt wohl kaum eine hässlichere und abscheulichere Lüge, als den mudschtahidūn Dinge zuzuschreiben, die sie selbst verboten haben. Zu behaupten, sie hätten die Religion ausgeweitet, ist eine äußerst unwissende und törichte Aussage, die keiner Widerlegung bedarf – man kann darüber nur lachen.
Die Religion wird nicht „erweitert“. Vielmehr nehmen die Ereignisse in der Welt mit der Zeit zu. Und die islamische Lehre auf neue Umstände anzuwenden, ist ein großer Dienst am Islam und eine wertvolle ʿibāda. Diese Aufgabe wurde und wird den mudschaddid-Imāmen zuteil.
Die mudschaddidūn müssen nicht unbedingt absolute mudschtahidūn sein. Es ist eine gesicherte Tatsache, dass die Imāme der vier madhāhib den blinden Gehorsam (taqlīd) untersagt haben. Doch sie haben dies in Bezug auf die Gelehrten getan, die unter ihren Schülern heranwuchsen und die Stufe des idschtihād erreichten.
Sie sagten: „Es ist keinem mudschtahid erlaubt, einem anderen mudschtahid zu folgen.“
Dieses Urteil bleibt bis zum Jüngsten Tag gültig. Doch diejenigen, die sich selbst für mudschtahidūn halten, obwohl sie unwissend sind, sowie die Reformisten in der Religion, sind von diesem Urteil ausgenommen.
Wenn eine Maus im Traum sieht, dass sie ein Löwe ist, und sich dann einer Katze entgegenstellt, wird sie merken, dass sie sich getäuscht hat – doch diese Täuschung wird sie das Leben kosten.
(Fāʾideli Bilgiler, S. 116–118)

