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Sabr in schweren Zeiten

  • marvas23
  • 27. Feb.
  • 5 Min. Lesezeit

Hier einige Briefe darüber, wie man mit Kummer und Leiden umgehen soll. Diese Briefe wurden vor rund 400 Jahren von Imam Rabbānī, rahimehullah geschrieben. Er war einer der größten Gelehrten in der Geschichte des Islam. Seine Worte sind Licht für die Herzen, Freude und Heilung für die Seele.


ZWEITER BAND, 29. BRIEF


Dieser Brief wurde an den tugendhaften Schaykh Abdulhaqq ad-Dahlawī, möge Allah sich seiner erbarmen, geschrieben. Er behandelt, dass das wertvollste Kapital im Diesseits Kummer und Mühsal sind und die genüsslichste Wohlgabe die Sorgen und das Leid sind:


Alles Lob gebührt Allah, dem Erhabenen, und möge der Friede mit Seinen auserwählten und geliebten Dienern sein!


Mein verehrter Herr. Auch wenn das Aufkommen von Erschwernissen dem Anschein nach sehr schmerzhaft ist, wird gehofft, dass sie Gaben sind. Das wertvollste Kapital des Diesseits sind Kummer und Mühsal. Die genüsslichste Speise auf der Tafel dieser Welt sind Heimsuchungen und Sorgen.


Diese süßen Gaben haben sie mit bitterer Medizin überzogen und den Weg der Prüfung damit offen gehalten. Die Glückseligen und Weisen sehen die Süße, die in sie gelegt wurde. Sie kauen die bitteren Hüllen auf ihnen, als wären sie süß, und finden Genuss am Bitteren.


Wie könnte es nicht süß sein, wo doch alles, was vom Geliebten kommt, süß ist? Die Kranken können es nicht schmecken. Dass das Herz krank ist, meint, dass es an etwas anderes als Ihn gebunden ist.


Die Glückseligen empfinden von den Erschwernissen, die seitens des Geliebten kommen, einen solchen Genuss, dass sie diesen Genuss in Seinen Wohltaten nicht wiederfinden können. Obwohl beides vom Geliebten kommt, hat die Triebseele des Liebenden keinen Anteil an den Erschwernissen. Die Wohltaten jedoch will auch die Triebseele.


Welch Freude denen, denen Gaben zuteilwurden.


O mein Herr! Enthalte uns nicht den Lohn der Erschwernisse! Lass uns hiernach nicht in die Fitna geraten! Eure wertvolle Existenz ist an diesen Tagen, in denen der Islam schwach geworden ist, ein großer Segen für die Muslime.

Möge Allah, der Erhabene, Euch Sicherheit und ein langes Leben bescheren!

Was-salām.


Jama Moschee Delhi
Jama Moschee, Delhi

ZWEITER BAND, 32. BRIEF


Dieser Brief wurde an Mirzā Kilidschullāh geschrieben. Er antwortet auf seinen Brief, in dem es heißt, er könne sein Herz nicht sammeln, und teilt mit, was in Zeiten der Furcht zu lesen ist:


Alles Lob gebührt Allah, dem Erhabenen, und möge der Friede mit Seinem geliebten Propheten sein.


Ich bete für Euch. Euer wertvoller Brief, in welchem Ihr Euer Beleid bekundet, hat uns erreicht. Innā lillāh wa-innā ilayhi rādschiʿūn. D. h. wir alle stehen unter dem Befehl und Willen Allahs und werden alle in Seine Gegenwart treten. Mit Seiner Hilfe sind wir mit Seiner Bestimmung zufrieden. Seid also auch Ihr damit zufrieden! Helft, indem Ihr Bittgebete sprecht und die Fātiha lest!


Es hat uns sehr erfreut zu hören, dass Ihr von dieser Bedrängnis freigekommen seid. Einer von zwei Schmerzen ist somit von uns gegangen. Möge Allah, der Erhabene, hierfür gedankt und gelobt sein.


Ihr schreibt, dass Ihr Euer Herz von weltlichen Gedanken nicht loslösen könnt. Ja, dass die äußeren Angelegenheiten verdorben und ungeordnet sind, führt dazu, dass auch das Herz ungeordnet sein wird. Wenn sich Trauer und Wahn im Herzen befinden, solltet Ihr viel Tawba und Istighfār sprechen, um sie zu beseitigen. Sprecht in Zeiten der Furcht die „Kalimat at-tamdschīd“, also „Lā hawla wa-lā quwwata illā billāhil-aliyyil-azīm“.


[Dies sollte auch gegen dämonische Besessenheit (Heimsuchung eines Dschinn) gesprochen werden, wie es im 174. Brief steht. Muhammad Maʿsūm, möge Allah sich seiner erbarmen, schreibt im 33. Brief des zweiten Bandes: „Um sich vom Kummer zu befreien und seine Wünsche zu erlangen, sollte man 500 Mal ,Lā hawla wa-lā quwwata illā billāh‘ und dabei vorher sowie nachher jeweils 100 Mal die Salawāt lesen und anschließend Bittgebete sprechen.“]


Die zwei Schutzsuren (Muʿawwidhatayn) [also die Suren al-Falaq und an-Nās] oft zu rezitieren, ist ebenfalls von großem Nutzen.


Uns geht es gut und wir fühlen uns wohl. Möge Allah, der Erhabene, jederzeit gepriesen und Ihm gedankt sein!


Alhamdu lillāhi dāʾiman wa-alā kulli hāl wa-aʿūdhu billāhi min hāli ahlin-nār.”


Ich konnte nicht viel schreiben, da ich mich schwach fühle. Möge Allah, der Erhabene, uns und Euch nicht von der Religion Muhammad Mustafās, Friede sei mit ihm, trennen!


Was-salām.


[Im Tafsīr al-Mazharī heißt es in einem Hadith, der bei der Auslegung von Vers 87 der Sure al-Anbiyā angeführt wird, wie folgt: „Wenn einen von euch Sorgen oder Leid treffen, soll er die Duʿā des Propheten Yūnus lesen! Allah, der Erhabene, wird ihn gewiss befreien. Diese Duʿā lautet: ‚Lā ilāha illā anta subhānaka innī kuntu minaz-zālimīn!‘ “


Im Buch Targhīb as-salāt wird in Kapitel 54 folgender Hadith erwähnt: „Wer morgens nach dem Aufwachen dreimal ,Bismillāhilladhī lā yadurru maʿasmihī schayʾun fil-ardi wa-lā fis-samāʾi wa-huwas-samīʿul-alīm‘ spricht, den werden bis zum Abend keine Sorgen und kein Leid treffen.“]


Jama Moschee, Delhi
Jama Moschee, Delhi

ZWEITER BAND, 75. BRIEF


Dieser Brief wurde an Mirzā Muzaffar Khān geschrieben. Er behandelt, dass

das Leid und der Kummer, die die Freunde erleben, eine Sühne für die Sünden

sind, und dass es erforderlich ist, flehend um Vergebung und Wohlbefinden zu

bitten:


Möge Allah, der Erhabene, Euch Schutz gewähren vor Dingen, die Eurer nicht würdig sind!


Dass die Freunde von weltlichen Sorgen und Leid heimgesucht werden, ist eine Sühne für die Vergebung der Sünden. Flehend, weinend und Zuflucht suchend und gebrochenen Herzens muss Allah, der Erhabene, um Vergebung und Wohlergehen gebeten werden. Man muss so lange auf diese Weise beten, bis erkannt wird, dass das Bittgebet angenommen wurde, und bis die Unruhe verschwunden ist.


Auch wenn Eure Freunde und Eure Geliebten, die Gutes für Euch wollen, für Euch ebenfalls beten, ist es angemessener, wenn der Besorgte selbst betet. Medikamente einzunehmen und eine Diät durchzuführen, ist für den Kranken notwendig. Andere können, wenn überhaupt, hierbei nur Unterstützung leisten.


Die Wahrheit ist, alles, was vom Geliebten kommt, mit einem Lächeln und Freude zu begrüßen. Alles, was von ihm kommt, muss als süß empfunden werden. Das strenge Verhalten und die Demütigung des Geliebten sollten wie Gnade, Gabe und Erhebung sein. Dies sollte sogar süßer erscheinen als die Wünsche der eigenen Triebseele. Wenn der Liebende nicht so ist, ist seine Liebe nicht vollkommen. Seine Behauptung, er würde lieben, wäre eine Lüge.


Ihr, die Ihr Hüter der Religion seid, habt nach der Rückkehr vom Dienst von den Zuständen, die Ihr auf der Reise erlebt habt, und den Erschwernissen, die jene, die Euch begleiteten, durchlebten, geschrieben. Es wurde für Euren Frieden und Euer Wohlergehen die Fātiha gelesen.


O mein Herr! Ziehe uns nicht zur Rechenschaft für das, was wir vergessen haben und worin wir uns geirrt haben! Laste uns nichts Schweres auf, wie Du es bei den vorherigen Gemeinden getan hast. Gebiete uns nichts, was wir nicht tun können. Vergib uns. Sei barmherzig mit uns. Du bist unser Eigentümer. Hilf uns darin, über unsere Feinde zu siegen.


“Subhāna rabbika rabbil-ʿizzati ʿammā yaṣifūn wa-salāmun ʿalal-mursalīn wal-ḥamdu lillāhi rabbil-ʿālamīn.”


Was-salām.


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