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Sufiān Thawrī Rahimehullah

  • marvas23
  • 13. Feb.
  • 8 Min. Lesezeit

Sufian ibn Saʿid ibn Masruq al-Kufi, bekannt als Sufian ath-Thawri, wurde 713 n. Chr. (95 nach Hidschra) in Kufa geboren und verstarb 778 n. Chr. (161 nach Hidschra) in Basra. Er zählt zu den bedeutendsten islamischen Gelehrten der Taba’ at-Tabiʿun-Generation und war ein herausragender Hadith- und Fiqh-Gelehrter. Sein Wissen erwarb er bei den führenden Gelehrten seiner Zeit. Obwohl er eine eigene Rechtsschule gründete, geriet diese im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Bekannte Persönlichkeiten wie Djunayd al-Baghdadi und Hamdun al-Qassar folgten seiner Rechtsschule.


[Thawrī wird nicht Tauri gelesen! Th steht für ث und ist ein gelispeltes, stummes S.]


Sufiān ath-Thawrī zeichnete sich durch seine umfassenden Kenntnisse in Hadīth, Fiqh, Tafsīr und Tasawwuf aus. Er war bekannt für seine strikte Vermeidung von Verbotenem und selbst von zweifelhaften Dingen. Seine Werke “al-Djāmiʿ al-Kabīr”, “al-Djāmiʿ as-Saghīr” und “al-Farāʾid” sind besonders hervorzuheben. Sein außergewöhnliches Gedächtnis ermöglichte es ihm, alles Gelernte zu behalten, was er mit den Worten ausdrückte: “Mein Gedächtnis hat mich nie im Stich gelassen.”


Eine bemerkenswerte Begebenheit aus seinem Leben erzählt, dass seine Mutter während ihrer Schwangerschaft unwissentlich eine Gurke vom Dach des Nachbarn nahm und aß. Daraufhin spürte sie, wie das ungeborene Kind heftig in ihrem Bauch trat. Sie erkannte ihren Fehler, suchte den Nachbarn auf und bat um Vergebung. Diese Episode wird als Zeichen dafür gedeutet, dass Sufiān ath-Thawrī bereits im Mutterleib keine unreinen Speisen tolerierte.


In jungen Jahren entwickelte sich bei ihm ein Buckel. Auf die Frage nach dem Grund erklärte er, dass er bei drei seiner Lehrer, die als die gelehrtesten ihrer Zeit galten, miterlebte, wie sie ohne Glauben starben. Diese Erfahrungen erfüllten ihn mit solcher Furcht, dass sich seine Wirbelsäule krümmte.


Sufiān ath-Thawrī war bekannt für seine Bescheidenheit und seinen Respekt gegenüber anderen. Er vermied es, Geschenke anzunehmen, selbst wenn sie von engen Freunden stammten, um die Reinheit seiner Absichten zu wahren. Einmal lehnte er zwei Goldmünzen ab, die ihm der Sohn eines verstorbenen Freundes anbot, mit der Begründung, dass seine Freundschaft zum Vater rein um Allahs willen gewesen sei.


Seine Hingabe zum Gebet und zur Anbetung war bemerkenswert. Er verbrachte zwanzig Jahre ohne Schlaf in der Nacht und war stets mit Gebetswaschung unterwegs. Wenn er an den Tod dachte, verlor er sich selbst, und er ermahnte andere oft mit den Worten: “Bereite dich auf den Tod vor, bevor er eintrifft.”


Sufiān ath-Thawrīs Leben ist geprägt von tiefem Glauben, strenger Selbstdisziplin und einem unermüdlichen Streben nach Wissen und spiritueller Reinheit. Seine Lehren und sein Vorbild beeinflussten zahlreiche Gelehrte und Gläubige seiner Zeit und darüber hinaus.


Taj Mahal
Taj Mahal, Agra, Indien

Sein Taqwa


Während der Schwangerschaft von Sufiān ath-Thawrī nahm seine Mutter eines Tages unwissentlich eine Gurke, die von einem benachbarten Dach gefallen war. Sie aß davon, ohne zu wissen, dass sie nicht ihr gehörte. In diesem Moment spürte sie plötzlich, wie das Kind in ihrem Bauch heftig trat, so stark, dass es für sie spürbar ungewöhnlich war.


Erschrocken fragte sie sich, was diesen Zustand verursacht haben könnte, und sie erkannte, dass die Gurke, die sie gegessen hatte, möglicherweise unrechtmäßig war. Daraufhin suchte sie den Nachbarn auf, um die Angelegenheit zu klären. Sie bat ihn um Vergebung und erklärte, dass sie die Gurke ohne Erlaubnis gegessen hatte. Der Nachbar vergab ihr. Diese Begebenheit wird als Zeichen dafür interpretiert, dass Sufiān ath-Thawrī schon im Mutterleib eine besondere Sensibilität für Recht und Unrecht zeigte und keine unreinen Dinge tolerierte.


Um Allahs Willen!


Jemand schickte Sufiān ath-Thawrī (raḍiyallāhu ʿanh) zwei Goldmünzen und ließ ihm ausrichten:

„Mein Vater war einer Ihrer Freunde und Schüler. Diese zwei Münzen stammen aus dem erlaubten Vermögen, das er mir hinterlassen hat. Bitte nehmen Sie sie an.“


Doch Sufiān ath-Thawrī gab die Münzen seinem Sohn und wies ihn an, sie zurückzubringen. Er sagte:


„Meine Freundschaft und Zuneigung zu seinem Vater waren allein um Allahs willen.“


Als sein Sohn zurückkam, fragte ihn der Mann:

„Oh Vater! Wir haben eine Familie und Kinder, und wir hätten das Geld dringend gebraucht. Warum haben Sie die Münzen nicht angenommen?“


Daraufhin antwortete der Vater:

„Mein Sohn, du denkst nur ans Essen und Trinken. Ich aber denke daran, dass ich meine aufrichtige Liebe zu Allah nicht gegen die Liebe zur vergänglichen Welt eintausche und dies am Jüngsten Tag bereue.“


Was wird aus meinem Iman?


Eines Tages reiste Sufiān ath-Thawrī mit einem Weggefährten nach Mekka. Während der gesamten Reise weinte er. Der Begleiter fragte ihn: „Weinst du wegen deiner Sünden?“


Sufiān ath-Thawrī antwortete:

„Meine Sünden sind zahlreich, doch was mich am meisten erschreckt und zum Weinen bringt, ist die Angst, ob ich meinen Glauben bis zu meinem Tod bewahren kann.“


Du hast gewonnen


In Mekka, während der Hajj, hörte Sufiān ath-Thawrī einen jungen Mann, der aus tiefer Gottesfurcht heraus mit voller Inbrunst „Allah“ rief. Der junge Mann konnte diese emotionale Last nicht ertragen, fiel zu Boden und verstarb.


Als Sufiān ath-Thawrī dies sah, näherte er sich dem Leichnam des jungen Mannes und sprach:

„Ich habe viermal die Hajj vollzogen. Den Lohn all dieser Pilgerfahrten schenke ich deiner Seele. Gib mir dafür die Belohnung zurück, die du mit deinem Ausruf ‚Allah‘ verdient hast.“


Daraufhin hörte er eine Stimme aus dem Leichnam des jungen Mannes, die sagte:

„Ich habe es dir gegeben.“


In der darauffolgenden Nacht hatte Sufiān ath-Thawrī einen Traum, in dem ihm gesagt wurde:

„Du hast einen großartigen Gewinn gemacht. Würdest du den Lohn, den du erhalten hast, an alle Menschen auf dem Berg Arafāt verteilen, würden sie alle reich werden.“


Der mysteriöse verschleierte Mann


Ein Mann erzählt von einer besonderen Begebenheit:


„Eines Morgens in der Zeit vor der Morgendämmerung saß ich in der Nähe des Zamzam-Brunnens. Ein Mann kam, zog einen Eimer Wasser aus dem Brunnen, trank davon und ließ den Rest zurück. Er ging weg, und da sein Gesicht verschleiert war, konnte ich nicht erkennen, wer er war. Ich trank den Rest des Wassers aus dem Eimer. Sein Geschmack war wie Mandelpaste – etwas so Köstliches hatte ich noch nie getrunken.


Ein anderes Mal, wieder vor der Morgendämmerung, saß ich an derselben Stelle. Derselbe Mann kam, zog Wasser aus dem Brunnen, trank und ließ den Rest zurück. Als ich es trank, schmeckte es wie süßer Honig. Ich wollte ihn ansprechen, aber er war bereits verschwunden.


Ein drittes Mal geschah das Gleiche, aber diesmal schmeckte das Wasser wie gezuckerte Milch. Diesmal hielt ich ihn fest und sagte: ‚Um Allahs willen, sag mir, wer du bist!‘ Er antwortete: ‚Versprich mir, dass du es niemandem erzählst, solange ich am Leben bin.‘ Ich stimmte zu, und er sagte: ‚Ich bin Sufiān ath-Thawrī.‘“


Mitgefühl mit Allahs Schöpfung


Sufiān ath-Thawrī hatte ein großes Mitgefühl für alle Geschöpfe. Eines Tages sah er auf dem Markt einen Vogel in einem Käfig, der unaufhörlich zwitscherte. Er kaufte den Vogel und ließ ihn frei.


Dieser Vogel kehrte jede Nacht zu seinem Haus zurück. Während Sufiān betete, beobachtete der Vogel ihn oft oder setzte sich auf seine Schulter. Als Sufiān verstarb, kam der Vogel wieder, konnte ihn aber nicht finden. Daraufhin flog er zu seinem Grab, ließ sich auf das Grab fallen und starb dort.


In diesem Moment hörten die Menschen eine Stimme, die sagte:


„Aufgrund von Sufiāns großer Barmherzigkeit gegenüber Allahs Geschöpfen hat Allah ihm selbst große Barmherzigkeit erwiesen.“


Mitgefühl mit Tieren


Einmal sahen die Menschen Sufiān ath-Thawrī, wie er ein Stück Brot aß und gleichzeitig einen Teil davon einem Hund gab, der neben ihm saß. Als man ihn fragte, warum er das tat, antwortete er:


„Dieser Hund bleibt die ganze Nacht wach und wartet auf mich, während ich bete. Deshalb teile ich mein Essen mit ihm.“


Seine Bescheidenheit und Einfachheit


Sufiān ath-Thawrī liebte ein einfaches und bescheidenes Leben. Er war zufrieden mit wenig und zeigte große Wertschätzung gegenüber Armen und Bedürftigen. Sein Leben war geprägt von Demut, Barmherzigkeit und einem tiefen Mitgefühl für alle Geschöpfe.


Der Wunsch nach dem Tod


Wenn einer von Sufiān ath-Thawrīs Schülern auf eine Reise ging, pflegte er zu sagen:

„Wenn ihr an einen Ort kommt, an dem der Tod zum Verkauf steht, dann kauft ihn für mich.“


Als sein Tod näher rückte, weinte er viel und sagte:


„Ich habe mir immer den Tod gewünscht, doch jetzt, wo er naht, habe ich große Angst, weil ich nicht weiß, wie mein Ende sein wird. Diese Reise ist äußerst beschwerlich. Es ist nicht wie andere Reisen, bei denen ein Stock und ein Wasserschlauch ausreichen.“


Seine Gefährten fragten ihn:

„Gefällt Ihnen das Paradies nicht?“


Darauf antwortete er:

„Was redet ihr da? Würde man jemandem wie mir das Paradies geben?“


Allah ist zu allem fähig


Eines Tages wurde Sufiān ath-Thawrī krank, und seine Schüler brachten einen erfahrenen christlichen Arzt, um ihn zu untersuchen. Der Arzt hatte gehört, dass Sufiān ath-Thawrī einer der großen Gelehrten und Heiligen der Muslime war.


Als der Arzt eintraf, unterhielt er sich zunächst mit Sufiān über Medizin und andere Wissenschaften. Während des Gesprächs war der Arzt erstaunt, denn Sufiāns Wissen über Medizin übertraf alles, was er jemals gehört hatte.


Anschließend untersuchte der Arzt Sufiān gründlich und stellte fest:

„Ihre Lunge und Ihre Nieren funktionieren überhaupt nicht mehr. Ihre Lungen sind vor Angst zerrissen. In diesem Zustand ist es medizinisch unmöglich, dass ein Mensch noch lebt.“


Sufiān antwortete ruhig:

„Allah ist zu allem fähig.“


Der Arzt war tief beeindruckt und sagte:


„Wenn in einer Religion jemand, dessen Leben medizinisch unmöglich ist, dennoch lebt, dann ist das ein klarer Beweis dafür, dass diese Religion die Wahrheit ist und kein Irrtum.“


Noch an Ort und Stelle sprach der Arzt die Schahāda und wurde Muslim.


Als der Kalif von diesem Vorfall erfuhr, sagte er:


„Ich dachte, der Arzt wurde gerufen, um den Patienten zu behandeln. Doch es stellte sich heraus, dass der Patient zum Arzt kam.“


Taj Mahal
Taj Mahal, Agra, Indien

Seine Nasiha / Zitate


„Hüte dich davor, einem Gläubigen gegenüber treulos zu sein. Denn wer einen Gläubigen verrät, verrät damit auch Allah und Seinen Gesandten (ʿalayhi s-salām). Wenn du einen gläubigen Bruder wirklich um Allahs willen liebst, dann halte weder dein Leben noch deinen Besitz von ihm zurück.“

„Streite und diskutiere nicht, denn dadurch könntest du Unrecht tun und in Sünde fallen. Übe dich überall in Geduld, denn Geduld führt zu Gutem, und das Gute führt ins Paradies. Hüte dich vor Zorn und Wut, denn sie ziehen einen Menschen ins Böse, und das Böse führt in die Hölle. Streite nicht mit Gelehrten, denn das mindert deinen Wert. Den Umgang mit Gelehrten zu pflegen ist eine Barmherzigkeit, und Allah ist nicht zufrieden, wenn man die Verbindung zu ihnen abbricht. Gelehrte sind die Erben der Propheten (ʿalayhissalām).

Halte dich an die Weltentsagung (Zuhd), und Allah wird dir vieles schenken. Bleibe standhaft im Meiden von Zweifelhafterm (Waraʿ), damit dein Rechenschaftsbericht am Jüngsten Tag leicht wird. Vermeide alles, was dich in Zweifel bringt, und halte dich an das, was klar und unzweifelhaft ist – so bleibst du vor Sünden bewahrt. Gebiete das Gute und verbiete das Schlechte, und du wirst ein Diener, den Allah liebt. Liebe die Frevler nicht, denn so hältst du die Teufel fern.

Reduziere deine Freude und dein Lachen über das, was du im Diesseits erreichst, und du wirst bei Allah bedeutender sein. Arbeite für das Jenseits, und Allah wird dir für das Diesseits genügen. Wenn du dein Inneres und dein Herz reinhältst, wird Allah dein Äußeres verschönern. Weine über deine Fehler und Sünden, und du wirst zu den Bewohnern der höchsten Gefährten gehören (Rafīq al-Aʿlā).

Vergiss Allah nicht, denn Allah vergisst dich nicht. Allah hat Rechte über dich, die du erfüllen musst. Vernachlässige diese Aufgaben nicht, denn am Tag der Auferstehung wirst du dafür zur Rechenschaft gezogen. Sei würdevoll und maßvoll in deinem Verhalten. Wenn du siehst, dass eine Tat für dein Jenseits gut ist, halte daran fest und führe sie aus.“

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